Pflanztopf mit Erde oder Kokos, Licht aus Lampe über Pflanze im Topf

Pflanztopf oder Aeroponik? 25% mehr Ertrag mit deiner richtigen Entscheidung!

Hier lernst du:

  • Ob ein Pflanztopf oder Aeroponik mehr Ertrag liefert
  • Was Aeroponik ist und wie es funktioniert
  • Was Topf- und Aeroponiksysteme kosten

Pflanztopf oder Aeroponik – dieser Artikel soll euch dabei helfen, eine bessere Entscheidung für ein bestimmtes Anbausystem zu treffen. Wir werden einen Ausblick geben, worauf man bei den Systemen achten muss, wo die Unterschiede und wo die Vor- und Nachteile liegen. Ganz unten findest du in den Tabs die Vorteile und Nachteile in der Übersicht. Lesedauer ca. 6 min 🙂

Recap: Nährstoffe und deren Aufnahme

Pflanzen benötigen Nährstoffe zum leben und wachsen. Im Vergleich zu Licht und Kohlenstoffdioxid (CO2), bei welchen wir die Aufnahme der Pflanzen nur bedingt beeinflussen können, haben wir beim Thema Nährstoffe und Sauerstoff mehr Möglichkeiten.
Kurzer Remider: Nährstoffe sind chemische Elemente, welche die Pflanze überwiegend durch ihre Wurzeln aufnimmt. Sie beeinflussen das Wachstum der Pflanze maßgeblich. Das heißt für uns: Je nachdem, was, wie, wann, und wie viel Nährstoffe wir der Pflanze zur Verfügung stellen, wächst sie entsprechend. Oder auch nicht. Denn hier heißt es, genau wie beim Gießen, zu viel wird den Tod der Pflanze herbeiführen.

Grundsätzlich gibt es nicht-mineralische und mineralische Nährstoffe. Kohlenstoff (C-Carbon) und dessen Verbindungen sind nicht mineralisch (Chemie: anorganisch). Elemente wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sind hingegen mineralisch (Chemie: organisch). Diese Stoffe werden von der Pflanze überwiegend aus der „Erde“ im Pflanztopf oder dem „Gießwasser“ aufgenommen.

„Erde“ ist nicht gleich „Erde“

Irgendwie wachsen wir mit der Vorstellung auf, dass Pflanzen in „Erde“ wachsen. Schonmal gewundert, warum die „Erde“ im Pflanztopf bei vielen Ikea-Pflanzen so faserich und hellbraun ist? Die „Erde“ von Ikea ist nämlich gar keine „Erde“. Es handelt sich hier um Kokosfasern.
Offensichtlich ist „Erde“ also nicht gleich Erde und es gibt auch andere Substrate, die im Pflanztopf steckenn und irgendwie funktionieren. In der Gärtnereitechnik wird die Substanz, in welcher eine Pflanze wächst, als Substrat bezeichnet. Das Substrat kannn also „Erde“ (= Torf) oder Kokosfaser sein, aber auch Ton- oder Gelkügelchen (letztere öfters bei Orchideen) werden eingesetzt. Wichtig zu verstehen ist aber auch, dass die Pflanze auch gänzlich ohne ein klassisches Substrat im Pflanztopf bzw. außerhalb eines Topfes wachsen kann. Hier kommt die Aeroponik ins Spiel.

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Systeme mit Pflanztöpfen – das Beste für Einsteiger?

Wachsen Pflanzen in Töpfen, sprechen wir allgemein von einem Topfsystem. Topfsysteme mit Pflanztöpfen gibt es in vielen verschiedenen Größen. Praktische Systeme, welche nach dem Auspacken sofort startklar sind und zu 100% funktionieren, findest du hier: Topfsystem Starterkit. Sie kosten grob zwischen 150-500 EUR.
Der Vorteil von Pflanztöpfen ist, dass die Töpfe Flexibilität bzgl. des Substrates bieten. Sie können also mit unterschiedlichen Substraten befüllt werden. Am gängigsten ist Torf (=“Erde“/“Blumenerde“/Pflanzenerde) und Kokosfasern. Manch gestandener Grower mischt die beiden Substrate auch – es ist also vieles möglich. Ein weiterer Vorteil eines Topfsystems ist, dass es grundsätzlich ohne Strom funktioniert und in der Anschaffung günstig ist.
Was kommt nun also in den Pflanzentopf rein? Wir geben dir im Folgenden einen ersten Überblick. Weiterführende Infos und Details zum Thema findest du hier: Das Beste Substrat für deinen Erfolgreichen Grow.

Pflanzentopf Topfsystem in Glas Growbox
So kann ein Topfsystem mit automatischer Bewässerung aussehen.

Torf im Pflanztopf

Klassische Pflanzenerde enthält Torf und hat dadurch aus der Tüte heraus bereits viele Nährstoffe, die damit automatisch in deinem Pflanztopf landen. Das tolle an Torf ist, dass er dir viele Fehler verzeiht. Das ist vor allem für Neulinge interessant. Mögliche Fehler können zu wenig oder zu viel Gießwasser oder zu wenig/zu viel Dünger sein. Wenn regelmäßig an das Gießen gedacht wird und die Pflanzen nicht austrocknen, kommt man ziemlich gut bis zur Ernte, auch wenn man hier und da das ein oder andere vernachlässigt.

Je nach Topf- und Pflanzengröße sollte damit gerechnet werden, 1-7 Mal pro Woche gießen zu müssen. Pflanzenerde gibt es meistens in Säcken zwischen 25l und 50l Größe. Pflanzenerde bzw. „Blumenerde“ gibt es fast an jeder Ecke. Hochwertige Pflanzenerde mit viel Torf dagegen seltener. Hier können Growshops und Baumschulen eine Anlaufstelele sein. Neben verschiedenen Torfsorten gibt es auch wenig bis viel vorgedüngte Pflanzenerde. Details dazu finden sich hier. Wir haben bisher immer sehr gute Erfahrung mit Pflanzenerde von Canna gemacht: Terra Professional von CANNA

Klimakiller?

Wenn man von Torf und seinen Vorteilen spricht, muss man auch auf die Kritik eingehen. Torf wird beim Abbau von trockengelegten Mooren gewonnen. Funktionierende Moore sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und darüber hinaus ein wichtiger Speicher von CO2. Durch den Torfabbau wird dieser Speicher vernichtet, wodurch auch das bereits gespeicherte CO2 freigesetzt wird. Leider gibt es bisher noch keinen vergleichbaren Ersatzstoff, sodass Torf weiterhin eingesetzt wird. Was es aber gibt sind alternative Substrate, die deutlich Klimafreundlicher sind. Eine super Alternative sind Kokosfasern.

Kokosfasern – der Underdog

Eine Alternative zu klassischer Pflanzenerde sind Kokosfasern. Diese werden genau wie Pflanzenerde einfach in den Pflanztopf gefüllt. Hier ist ein Beispiel: CANNA Coco Professional. Kokos ist ein umweltfreundliches Substrat, das aus Kokosnussschalen gewonnen wird. Kokos ist darüber hinaus wiederverwendbar. Bist du also mit deinem Grow fertig, kannst du das Substrat reinigen und erneut verwenden.
Im Vergleich zu Torf bringt Kokos keine Nährstoffe von sich aus mit. Die Nährstoffe müssen der Pflanze folglich im Pflanztopf hinzugeegeben werden. Auf Deutsch: es muss gedüngt werden. Ein Vorteil von Kokos ist auf der anderen Seite die enorme Speicherkapazität von Flüssigkeit sowie die Eigenschaft, die Wurzelbildung im Pflanztopf zu fördern.

Dadurch, dass mehr als bei Torf gedüngt werden muss und auch der PH-Wert des Gießwassers stimmen muss, wird Kokos dir weniger Fehler verzeihen als Pflanzenerde. Wenn alles passt, wächst deine Pflanze jedoch etwas schneller als im Pflanztopf mit Pflanzenerde und bringt ein bisschen mehr Ertrag ein.
Möchtes du also mit Kokos anbauen, benötigtst du zustätzlich noch ein PH-Messgerät. Ein Modell mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis findest du hier: PH-Messgerät. Wie du das Messgerät verwendest zeigen wir dir in diesem Youtube-Video.
Kaufen kann man Kokos u.a. im Growshop in verschiedenen Formen, u.a. im Sack wie bei Pflanzenerde.

Aeroponik – nur für Profis?

Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hier um Luft („aero“ = Luft auf griechisch). Natürlich brauchen Pflanzen Luft zum Wachsen, keine Frage. Hier geht es aber um den Wurzelbereich. Der steckt nämlich nicht Erde oder Kokos, sondern hängt im wahrsten Sinne es Wortes in der Luft! Während die Wurzeln in der Luft hängen, sorgt ein Sprühnebel dafür, dass die Wurzeln mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt werden. In dem Ausschnitt des Videos zeigt Tobias, wie das aeroponische System von Growtool aufgebaut ist.

Es wird also keine Erde, kein Kokos und auch kein sonstiges Substrat benötigt. Lediglich ein bisschen Strom für die Pumpe (die im Intervall laufen kann) sowie Dünger und Wasser werden benötigt. Dadurch, dass auch hier der PH-Wert des Wassers (der sogenannten Nährlösung) stimmen muss, benötigtst du hier ebenfalls ein PH-Messgerät. Ein Modell mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis findest du hier: PH-Messgerät. Wie du das Messgerät verwendest zeigen wir dir in diesem Youtube-Video. Darüberhinaus solltest du dir für so ein System ebenfalls ein EC-Messgerät zulegen: Günstiges und zuverlässiges EC-Messgerät. Mit einem EC-Messgerät kannst du überprüfen, wie viel Nährstoffe sich in dem Wasser/der Nährlösung befinden. Nehmen deine Pflanzen viel Nährstoffe auf, sinkt der Wert und du kannst nachlegen. Durch die bessere Nähr- und Sauerstoffaufnahme wird bei aeroponischen Systemen um die 25% mehr Ertrag herausgeholt – im Vergleich zum klassischen Pflanztopf. Der Kostenpunkt für ein aeroponisches System liegt bei ca. 300-700 EUR; Je nach Größe und Ausstattung.

Gegenüber dem Topf mit Pflanzenerde verhält sich ein aeroponisches System ähnlich wie ein Topf mit Kokos: Wird falsch gedüngt oder weicht der PH-Wert zu sehr vom Sollwert ab, kann es sich ziemlich schnell negativ auf die Pflanzen auswirken. Statt mit Substraten herumzuwerken und Dreck im Growroom zu verursachen, dreht sich beim aeroponischen System demgegenüber alles um die Nährlösung. Und das ist auch gleichzeitig die Schwierigkeit. Die Nährlösung darf nicht zu sehr im PH-Wert abweichen, die Temepratur muss stimmen (und darf sich nicht zu sehr aufheizen) und der EC-Wert muss im Sollbereich sein. Bis zur Ernte. Gerade für Anfänger ist es gar nicht so einfach, alle Parameter im Blick zu halten und wenn nötig mit Gefühl zu korrigieren.

Diejenigen, die von sich aus sagen würden, keinen grünen Daumen zu haben, sei zum Start ein Topfsystem zu empfehlen. Aufrüsten kann man später immer noch. Startet ihr z.B. mit einem Topfsystem von „growTOOL“ (siehe oben im Text) könnt ihr es jederzeit mit einem Erweiterungskit auf ein aeroponisches System ausbauen.

Der Vergleich: Pflanztopf VS Aeroponik

  • Flexibilität bzgl. dem Substrat (Erde, Kokos, Tonkugeln, etc.)
  • Mit Pflanzenerde gut für Anfänger geeignet
  • Kostengünstig in der Anschaffung
  • mit automatischer Bewässerung nur 1x pro Woche nachfüllen des Tanks nötig
  • Aeroponikerweiterung später möglich (beim growSYSTEM Airpot)
  • größter Ertrag möglich
  • Pflegeleicht, 1x Pro Woche Nährlösung aufbereiten & Filter säubern
  • Kein Umbau bis zur Ernte – das Setup läuft einfach durch
  • Umgang mit Substrat (z.B. Erde oder Kokos) macht Dreck
  • Min. 1x Umtopfen während des Grows meistens nötig
  • Aufbereitung des Gießwassers (in Gießkanne oder Tank) bei Kokos ähnlich viel Aufwand wie bei Aeroponischem System
  • Aufbereitung der Nährlösung erfordert Wissen und Erfahrung
  • Fehleranfällig: Fehler bei der Nährlösung/Stromversorgung wirken sich direkt auf Pflanzen aus
  • Nur eingeschränkt für Pflanzensamen verwendbar (mit Tricks)
  • Teurer in der Anschaffung

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